Munchmuseet, MM K 2653
MM K 2653, Munchmuseet. Datert 08.01.1905. Brev fra Albert Kollmann.
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Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
BERLIN N.W., den 8 Januar 1905
Lieber Herr Munch,
Ich habe Ihnen einen Brief geschrieben
am Dienstag. Wie geht es in Hamburg?
Sind Sie bei Hr. Rose u. in Bergedorf
gewesen? – Über Dr Linde bin ich
sehr ärgerlich geworden, dass er den
Fries nicht acceptiren wollte und
sich so wegwerfend darüber äusserte.
Es wirkt natürlich abschwächend
für Sie wenn D Linde sich nun
plötzlich zurückzieht und Sie auch
das Portrait des Senators nicht
mehr malen sollen. Es ist das
Alles so kleinlich und schwächlich!
Auch ist er nun wieder ganz
einverstanden mit Rosenhagen.
Ich habe ihm sehr unfreundlich
geschrieben und ich will in dieser
Weise nicht mehr mit Lübeck zu
thun haben. – Rosenhagen schreibt
im Tag, dass Ihre Gemälde sich
nicht halten, sondern verblassen
wie Aquarell. Das ist eine Dumm -
heit, welche sich selbst widerspricht;
denn gutes Aquarell ist sehr
dauerhaft. Es ist auch nicht
Sache der Kritik, Dergleichen zu
profezeien; zumal wenn in der
Ausstellung auch ältere Gemälde
zu sehn sind, die nur noch schöner
geworden sind mit den Jahren.
So dummen Menschen, welche
tendenziös reden und schreiben,
kann man nur mit Ignoriren
und Verachtung begegnen.
Ich habe heute Dr Rathenau
besucht. Er grüsst Sie bestens
und findet, dass sein Bild bei
Cassirer sehr schön wirkt. Er
denkt daran, dass Sie vielleicht
sein Portrait malen sollen, wenn
es nicht zuviel Zeit gebraucht.
Ich sage ihm, dass Sie es wohl schnell
machen können und habe natürlich
sehr dazu animiert. In seinem
Salon ist schönes Licht und er
sieht auf der weichen blass
rothen Tapete brillant aus. \Sie können bei ihm malen./ – Sprechen
Sie aber ja nicht vorher darüber.
Das lieben die Menschen nicht
und es wird auch sofort intriguiert.
Wann kommen Sie hierher? –
Am Sonntag d. 15 Janr. soll ich
wieder bei D. R. sein. Er fragte
auch nach dem Preis – da sagte
ich dass ich glaube 1200 M.
Flotow war auch hier Gestern
ist er für einige Tage aufs Land
gefahren – komm Dinstag zurück.
Eben habe ich Thee genommen in
Gesellschaft des mystischen Grafen.
Der hat nun auch Ihre Ausstellung
bei Cassirer gesehn und spricht gut
darüber. – Ich glaube, dass es
nun viel zu thun geben wird
für Sie und dass Sie besser nicht
nach Prag fahren. Die Reise
wäre ein grosser Zeit u Geld-
Verlust. Auch sind die Tschechen
sehr sanguin und leicht kommt
es in Prag zu Nervosität.
Ich hoffe, dass Sie mir bald schreiben.
In Lübeck muss man sich jetzt
stark zeigen.
Freundlichen Gruss
Ihr Albert Kollmann
Omtalte personer og institusjoner:
Ernst Rose, Max Linde, Hans Rosenhagen, Walter Rathenau, Hans von Flotow, Kunstsalon Bruno & Paul Cassirer, Kunstsalon Paul Cassirer (fra 1901)