Munchmuseet, MM K 2717
MM K 2717, Munchmuseet. Datert 14.05.1913. Brev fra Albert Kollmann.
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Berlin SW Wilhelm Str 34
Hospiz
d. 14. Mai 1913
Hospiz
d. 14. Mai 1913
Lieber Herr Munch
Es hat mir sehr viele Freude gemacht
dass Sie hier waren, und dass ich mit
Ihnen zusammen sein durfte. Nun
habe ich den herzlichen Wunsch, dass
Sie gut und gesund zu Hause an-
gekommen sind. Hoffentlich schreiben
Sie mir bald ein Wort darüber!
Ich habe hier die Grüsse besorgt,
welche Sie mir aufgetragen hatten.
Gleich Sonntag früh bin ich in
Zehlendorf gewesen zuerst bei
Perls. Die waren ganz betrübt,
dass sie Hr. Munch nicht gesehn
und beinahe böse auf mich,
denn sie glauben, ich sei schuldig
daran. – Bald ging ich fort zu
Glasers und brachte dahin Ihre
Grüsse. Sie waren sehr freundlich.
Dr. Glaser hat ein schönes Buch
geschrieben über „Ostasiatische Kunst”.
Das ist jetzt ganz neu erschienen.
Er hat mir am Sonntag ein Exemplar
geschenkt mit schöner Inschrift
an meinen Namen. Ich glaube
dass er auch eins an Sie schickt.
Er hat sehr fein darin über
Portrait Kunst geschrieben – das
wird Sie interessiren zu lesen.
Überhaupt ist Dr. Glaser ein sehr
gediegener feiner Mann und ich
bin ganz fest überzeugt, dass Ihre
Gemälde u. Graphik in den besten
Händen sind. Sie wissen ja, dass
er Alles von mir gekauft hat und
jetzt sehn und bewundern viele
kunstverständige Menschen die Bilder,
welche früher bei mir nur im dunklen
Speicher waren und verdarben. Er
hat die schönen Kunstwerke wohl
viel zu billig, aber jetzt ist dadurch
dass er kaufte, das Interesse für
Munch-Kunst in Berlin u Deutschland,
bedeutend gewachsen. Sie werden
sehn, dass er mit Cassirer Alles zu
Ihrer Zufriedenheit arrangiert.
Heute habe ich per Post an
Hr. Edvd Munch Moss i/ Norwegen
1 kl Kiste abgesandt, darin
ist das Glasbild was ich für
Sie gemacht habe Sie werden
vielleicht einen kl Platz finden
für ein kl. Andenken an den
alten K. – Sie meinten über
der Thür – das geht sehr gut.
Es ist eine Landschaft mit
Schweinen – die sollen Ihnen
viel Glück bringen!
Es soll gehängt werden so
dass die Schweine linker Hand.
sind vom Beschauer und die
glatte Fläche des Bildes muss
also vorne sein. (Dr Linde verstand,
das nie u. bei ihm hingen sie immer falsch)
Was nun aus mir wird, kann
ich heute noch nicht sagen.
Von Berlin muss ich nun weg –
ich werde Ihnen bald neue
Adresse schreiben.
Bei Cassirer war ich auch und
Stoperan sehr unzufrieden dass
er Hr Munch nicht sah. Er meint
ich bin schuldig. Auch Heilbut
ist aufgeregt und will Ihnen
nun endlich Dankbrief schreiben.
Ich war schon wieder bei ihm zum
Essen eingeladen, ging
auch hin um ihn sprechen zu
können.
Sontag war ich mit Möller Bruck
u frau auf dem Lande und zu
Wasser, es war recht schön.
Mit herzlichen Grüssen bleibe
ich Ihr ergebener
Albert Kollmann
Omtalte personer og institusjoner:
Hugo Perls, Curt Glaser, Max Linde, Martin Cohn, Emil Heilbut, Arthur Moeller van den Bruck, Kunstsalon Bruno & Paul Cassirer, Kunstsalon Paul Cassirer (fra 1901)