Munchmuseet, MM K 2790

MM K 2790, Munchmuseet. Ikke datert. Brev fra Max Linde.
Filologisk kommentar: Brev fra Gustav Schiefler til Linde videresendt til Munch med Lindes påskrifter og vedlegg.

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NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!

Munchs skrevne tekst

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Munchs skrevne tekst

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tekst skrevet av andre enn EM selv

store strykninger gjort med strek, kryss el.l.

fet tekst er trykt tekst

{overskrevet tekst}

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endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god

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Hamburg, den 17 Januar 1904



    Sehr geehrter Herr Doctor!


    Dank für Ihren freundlichen
Brief. Ich stimme Ihnen völlig zu,
daß M. diesen Contract nicht einge
hen darf. Er ist der einzige der sich
bindet; Caßsirer geht nicht das gering-
ste Risico ein, da es sich um nichts
als einen Con Commissions Verlag han
delt. Ein Äquivalent für eine solche
Bindung könnte nur darin bestehen
wenn Caßsirer etwa ein Mindestjah
reseinkommen von, sagen wir mal,
5000 Mk garantierte. Aber ich meine
eine solche Bedingung soll ein Künstler

 

      

überhaupt, prinzipiell, von der
Hand weisen.

    Nach meinem Dafürhalten darf
Munch überhaupt keine Verpflich
tung bez. seiner zukünftigen
Production eingehen. Das ist alle-
mal eine Fessel. Er muß
darf nur den Verlag des vorhan
denen übertragen, und höchstens
ein Vorkaufsrecht (für definitiven
Erwerb künftig entstehender Sachen)
concediren. Vor allem aber, und
das scheint mir ein sehr wichtiger
Punkt, darf es nicht in das freie
Ermessen des Verlegers gestellt wer
den, wie viel Drucke hergestellt

 

      

werden. Darüber muss der Künst-
ler selbst wachen. Es darf nichts
minderwertiges auf den Markt
hinausgehen!

    All die einschlägigen Punkte
schriftlich abzuhandeln, ist nicht mög
lich. Kommen Sie einmal mit
M. herüber, damit wir Punkt
für Punkt durchgehen; die Sache
ist wichtig genug, und ich bin gern
bereit, so gut wie möglich, daran
mitzuarbeiten, daß sowohl das
materielle Interesse M's, wie
die Freiheit des Schaffens und
die Güte der Auflagen sicherge
stellt wird

 

      

Ich lege die Entwürfe
wieder bei.

    
    Mit freundlichen Grüßen
in vorzüglicher Hochachtung

    Ihr
sehr ergebener
Schiefler



    
    Lieber Munch,


    Sie ersehen aus dieser Antwort
Schieflers, dass auch er gegen
den Contract die grössten Bedenken
hat. Es ist schade, dass Sie nicht
so lange warteten, bis wir den Contract
persönlich durchsprechen konnten.
Schiefler schreibt, dass dies notwendig
sei. Ich lege einen Entwurf, den ich
Schiefler schickte, bei. Er enthält
das, was ich mir dachte. Doch bedarf
es persönlicher Rücksprache mit einem
Juristen, um sich genügend zu decken.

    
    Freundl. Gruss  Linde




    Darf ich Sie nochmals an die Drucke des
kugeligen Baumes erinnern? Haben Sie die Litho-
graphie en face von dem Mädchen und den
Holzschnitt gefunden?




    Ich schreibe an Schiefler, dass meine Frau nun doch
einwilligt, das Blatt ihm zu lassen. Es soll aber das
Letzte sein.

 

      

    Entwurf

    1. Munch stellt Cassirer nach
Verabredung eine Auswahl von 500
Drucken seiner verschiedenen
graphischen Arbeiten zur Verfügung,
welche Cassirer in Comissionsverlag
gegen Vergütung von 33 % % netto
übernimmt. Cassirer leistet
auf diese Drucke einen Vorschuss
von 1500 M., mindestens aber
in Höhe der Unkosten des Druckes.
Diese 1500 M. werden bei den
halbjährlichen Abrechnungen \Munch/ ab-
gezogen.

    2. Cassirer verpflichtet sich
nach Kräften für die Munch'schen
graphischen Arbeiten Propaganda
zu machen, doch bleibt es auch
Munch unbenommen seinerseits
auf seine Kosten auszustellen.

    3. Munch löst, so weit es
ihm möglich ist, die bisherigen
Commissionsaufträge mit anderen

    Harry Graf Kessler

 

      

    Firmen (Arnold, Littauer)
Er verzichtet auf die Dauer von
zwei Jahren auf alle direkten
Verkäufe und Unterhandlungen \mit Händlern/.
Doch bleibt es ihm unbenommen
Porträt- und andere graphische
Aufträge auszuführen, sobald hierbei
die Platten in die Hände des
Auftraggebers gelangen. Solche
graphischen Arbeiten sind vom
Vertrag ausgeschlossen.

    4. Nach Ablauf von zwei Jahren
kann dieser Vertrag bei gegensei-
tiger Übereinstimmung auf weitere
zwei Jahre verlängert werden.
Wird der Contract nicht er-
neuert, so übergiebt Cassirer
Munch die bisher unverkauft
gebliebenen Drucke in gutem
Zustande.

    5. Neue graphische Arbeiten
bietet Munch zunächst Cassirer
an. Nimt Cassirer sie, bestimmt
er eine Anzahl Drucke, welche Munch
anfertigen lässt, leistet Vorschuss in

    Höhe der Druckkosten und verfährt nach § 1.
Nimmt Cassirer sie nicht, kann Munch damit nach Belieben
verfahren. (Nach Landr. Schiefler sollen alle künftigen Arbeiten
vom Vertrage ausgeschlossen sein!)