Munchmuseet, MM K 2835

MM K 2835, Munchmuseet. Datert 14.06.1913. Brev fra Max Linde.

Vis forklaring av tegn og farger i visningen

Lukk forklaring av tegn og farger i visningen

Forklaring av tegn og farger i visningen

NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!

Munchs skrevne tekst

overstrøket tekst

Munchs skrevne tekst

Munchs skrevne tekst

tekst skrevet av andre enn EM selv

store strykninger gjort med strek, kryss el.l.

fet tekst er trykt tekst

{overskrevet tekst}

\tilføyd tekst i linjen/

tilføyd tekst over linjen

tilføyd tekst under linjen

lakune/uleselig tekst merkes med ...

‹uklar/vanskelig leselig tekst›

endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god

Skriv ut visningsforklaring
    
Lübeck 14/6 13
Ratzeburger Alleè 16



    Lieber Herr Munch,


    Von Herrn Kollmann erfahre ich, dass Sie
in Deutschland waren und mit ihm zusammen-
waren. Was mich besonders freute war der Umstand,
dass Herr Kollmann schrieb, dass Sie, lieber Munch,
munter und frisch waren und rüstig weiter schaffend
neue Pläne im Kopf hatten. Wir hätten Sie hier
auch gerne begrüsst; doch meinte Herr Kollmann,
dass das lange und anstrengende Reisen für Ihre
Nerven zu ermüdend sei. Nun schreibt mir gestern
mein Bruder Walther Linde aus Berlin, dass ich
Sie doch bitten möchte, nicht den Flötentönen
des Kunsthändlers Cassirer nachzugeben, sondern
sich mit dem anderen und ehrlichen Teil der
gespaltenen Secession zusammenzutun. Cassirer
hat versucht, nach Spaltung der Secession, sich
an die einzelnen Herren mit Anerbietungen heran-
zumachen. Von Ihnen hat er immer schlecht
gesprochen, und Sie haben nichts von ihm
zu erwarten. Trotzdem wird er versuchen, auch
Sie, lieber Munch, anzuziehen. Trauen Sie
dieser Schlange nicht! Stellen Sie vielmehr

 

      

bei der unter Lovis Corinth stehenden Künstler-
schar, die es ehrlich meint, aus. Diese wird
Ihnen ganz besonders entgegenkommen und Ihre
Sachen würdig ausstellen.

    Ich denke, die Herren werden Ihnen noch
darüber schreiben. Jedenfalls tun Sie gut, Cassirers
Anfragen zunächst nicht zu beantworten, oder
sie kühl abzulehnen.

    Das Geld zeigt sich hier in der unangenehmsten
Weise. Cassirer ist es geglückt manchen Künstler
zu kaufen. Dieser ganze Kampf, hinter dem eigent-
lich wohl Liebermann steht, ist überhaupt sehr
unerquicklich.

    Meine Frau lässt vielmals grüssen.
Schiefler sah ich vor einiger Zeit in Hamburg.

    
    Mit vielen Grüssen, lieber Munch, in
alter Freundschaft
 Ihr
M Linde